Samstag, 16. Januar 2016

Hoch hinaus mit Holz und Papier

Einige Zeit ist es jetzt her, dass in der Uni die Renovierung eines Raumes vom EB104 anstand.
Der alte Zustand von Mitte der 80er war einfach nicht mehr haltbar.
Erst recht nicht das ausgeblichene Zartlila an den Wänden.

Nach etlichen Diskussionen über die neue Raumgestaltung und sie Wandfarbe ging man zur Tat über.
Und kurz vorher fällt einigen Beteiligten noch ein, dass ein Archiv- und Flyerregal doch ganz praktisch wäre.
Gut, kein Problem, denkt sich der angehende Ingenieur.


Einfach mal Google bemüht für die Materialwerte und mit angenommenen, aber halbwegs realistischen, Lasten kurz durchgerechnet, was an Bauholz gebraucht wird und wie die Durchbiegung sein wird.
Die Ergebnisse waren etwas unrealistisch. Also eine zweite Berechnung von einer anderen angehenden Ingenieurin durchführen lassen. Und genauso unrealistische Werte, aber in die andere Richtung erhalten. Im Durchschnitt stimmt's, also wird es schon halten ;-)
Die Erfahrung sagt ohnehin, dass es hält. Nur wollte man das dann schon genau wissen.

Beim Einkauf im Baumarkt wurde dann das Bauholz gleich mit besorgt und zum Erstaunen der Mithelfenden* auch eine Tausenderpackung Schrauben. Dazu noch Winkel und Flachbleche, Dübel und Kleinkram.

Die Grundkonstruktion besteht aus tragenden Vertikalbalken und dazwischen mit Winkeln befestigten Horizontalbalken, auf die die Regalbretter geschraubt sind.
Das Regal ist gerade tief genug für Standardordner. Die hinteren tragenden Vertikalbalken sind direkt am Regalbrett mit Winkeln angeschraubt, der tragende Querbalken ist an den vorderen Vertikalbalken mit Winkeln befestigt.
Eine sehr robuste Konstruktion.
Auf Lack wurde aus Zeit- und Kostengründen verzichtet.

Der Zusammenbau musste geteilt erfolgen.
Einmal weil man das sonst vor Ort hätte montieren müssen. Was in vier Meter Höhe keinen Spaß macht. Und auch ganz einfach, weil die tragenden Balken nur maximal 2,5m lang zu bekommen waren.
Also in zwei Teilen vormontiert und dann zunächst die untere Hälfte an die Wand geschraubt. Soll ja nicht umfallen. Und da es nur eine Pappwand ist, kann man nie genug Befestigungen haben.

Zur Montage des oberen Teils wurde das von der Renovierung vorhandene Gerüst mitgenutzt.
Da die Montageebene allerdings immernoch sehr hoch lag, musste ein Umweg über zwei Büroschränke genommen werden. Dort waren auch letzte Anpassungen an die nicht gerade Decke möglich. Das Regal stößt oben direkt an die Decke und ist auch dort verankert.



Der Zusammenbau wie auch der Aufbau erforderte jeweils zwei Personen. Ist doch recht gewichtig so viel Holz. Und natürlich einen Fotographen, der fleißig mithalf.

Die Verbindung beider Regalteile stellen die Flachverbinder her.
Auch hier gilt: "There is no such thing as overkill."
Soll ja halten.





Schön zu sehen auch die Regalbrett auf Balken Konstruktion.

Aufeinandergesetzt sieht es doch schon ganz gut aus.


Jetzt muss es noch an Wand und Decke verankert werden. Die untere Hälfte ist ja schon,



Die Decke besteht aus Ziegeln. Ich habe noch Monatelang den roten Staub in der Hilti gehabt.
Fertig.

Zeit für einen Belastungstest.


Hält.

Und wer hätte es gedacht, die tausend Schrauben haben nicht gereicht.
Wir mussten zwischendurch nochmal nachkaufen. Aber erst skeptisch gucken, wenn ich die einpacke.

Im Ganzen sieht es leer noch so aus.


Die unteren Ebenen sind geneigt für die Ablage von Flyern.

Danach folgte noch etwas Elektrik, da die Lichtschalter nicht mehr erreichbar waren. Die originale Position ist genau hinter den Balken.
Also zwei Schalter und ein paar Kabel besorgt.


Die Steckdose, leider nicht im Bild zu sehen, musste auch noch verlegt werden.
Schön, wenn zwar die Nummer der Sicherung dransteht, diese aber offensichtlich nicht die Dose absichert. Danke TU für den Stromschlag.
Wenn man weiß, dass Spannung drauf ist, kann man auch damit arbeiten.
Man sollte also immer vorher nochmal nachmessen.

Nach Renovierung sah es im Raum dann so aus.



Schick, nicht. Und das Regal passt gut rein.
Inzwischen ist es etwas mehr gefüllt. Und die Eingangstür ist auch gestrichen worden. Nicht mehr in hässlichgrau.

* aus naheliegenden Gründen wurden die Gesichter der Personen verfremdet.

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