Mittwoch, 7. Juni 2017

Stairway to..... balcony

Vor einiger Zeit, kam das Problem des Älterwerdens auch auf meine Großeltern zu. Und irgendwann wurde es dann akut.
Oma konnte nicht mehr auf ihren Balkon, da die Türschwelle zu hoch und zu breit war. Allerdings natürlich nicht so ausgeführt, dass man sich hätte draufstellen können.

Der Ingenieur denkt sich: Problem erkannt, Problem gelöst. Oder ähnlich.
Jedenfalls war die Idee, eine Stufe anzubringen, so dass Oma erst auf die Stufe und dann über die Schwelle gehen kann.


Für den Zweck war natürlich eine recht stabile Konstruktion nötig. Und es sollte auch noch gut aussehen.
Also Buchenholz und das nicht zu dünn.

Dank Baumarktzuschnitt, war es nicht ganz so viel Arbeit. Nur die dünnen Leisten konnten die nicht schneiden. Also per Hand. Ebenso natürlich Ausschnitte. Bei der Brettstärke ist das reichlich anstrengend.



Im Endeffekt ist es ein Hohlkasten, der sich teils auf dem Boden und teils auf der vorhandenen Türschwelle abstützen soll.

Passt alles soweit zusammen.



Die Verbindung der Bretter erfolgt mit Dübeln und Leim. Es durften also jede Menge Löcher gebohrt werden. Die Auszüge der Werkbank sind hier sehr hilfreich.


Für die Leimung habe ich mir noch eine Schraubzwinge bei Bob ausgeliehen. Diese Größe habe ich nicht auf Lager. Passt auch nur gerade so.
Zuerst die Seitenwände.


Dann der Deckel. Das was einmal die Trittfläche wird.


Und komplett. Für die Optik ist noch eine Fase an der Kante gefräst worden.


Die Stufe ist nicht nur durch die Benutzung einer Belastung ausgesetzt. Auch der Einbauort an der Balkontür birgt Risiken für das Holz. Ein Oberflächenschutz war also nötig.
Innen reichten zwei Schichten Lack. Außen mussten es vier sein.
Für die Lackierung durfte die Stufe natürlich nicht irgendwo auf einer Fläche stehen, die an eine zu lackierende Fläche grenzt. Die Lösung ist einfach und mit den Resten zu erledigen.




Lackieren dauert einfach ewig.

Für den Einbau vor Ort wurden noch Stifte und Griffe besorgt. Die Stufe ist also nicht fest mit dem Haus verbunden und kann wieder abgenommen werden.
Spannend, wenn man einen Griff kauft, nur um beim Einbau festzustellen, dass auf einer Seite das Gewinde vergessen wurde. Immerhin anstandslos umgetauscht.



Die Stifte sorgen für seitlichen Halt der Stufe. Nicht dass diese Wegrutscht, wenn jemand darauf steht. Dazu sind in die Türschwelle entsprechende Löcher gebohrt worden.
Die Stifte selbst sind einfach vom Rundstahl gesägt mit 8mm Durchmesser.

Die Türschwelle gab dann noch einige Rätsel auf. Was zunächst wie oft lackiertes Holz aussah, entpuppte sich dann als grauweiß und bröselig. Schlussendlich half nur ein Steinbohrer aber ohne Schlag. Vermutlich ist das feiner Beton als Formelement.
Unter die Stufe kamen noch Filzgleiter, damit der Boden nicht beschädigt wird.
Und eingebaut sieht es dann so aus.




Funktioniert einwandfrei. Und passt zu den übrigen Möbel.

Leider war einige Zeit später der Umzug in eine Pflegeeinrichtung nötig.
Der Nachmieter hat die Stufe allerdings übernommen. Und hoffentlich hält die noch lange.
Sollte eigentlich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Danke für deinen Kommentar.
Freischaltung erst nach Sichtung.