Donnerstag, 8. Januar 2015

Das Netzteil

Ein Netzteil an sich soll ja die Spannung aus der Steckdose in eine verwertbare Spannung für ein Gerät umsetzen und auch entsprechende Stromstärke bereitstellen.
Normalerweise gibt es das zum Gerät dazu.

Was aber, wenn noch gar kein Gerät existiert, oder man verschiedene Spannungen ausprobieren möchte?
Dafür gibt es Labornetzteile.
Die Spannung lässt sich einstellen, und meist auch noch einige andere Dinge.
Sehr praktisch als Bastler. Und teuer.
Für den Zweck, den ich meist brauche, genügt es, relativ wenig Einstellmöglichkeiten zu haben.
Da lag es nahe, statt einem teuren gekauften Gerät, selbst eines zu bauen.
Und ein wenig Spaß gehört auch dazu.



Grundlage ist ein altes Rechnernetzteil. Aus der Zeit, als dort noch echte Trafos eingebaut waren.
Dieses wurde ausgeschlachtet und mit der Leistungselektronik plus ein paar Bauteilen entsteht ein regelbares Netzteil.

Hier die Platine vom Rechnernetzteil, nach der Aktion "Recycling".

In der Schachtel zu sehen: Gleichrichter und Spannungsregler. Wesentliche Teile für das zu bauende Netzteil.
Der Trafo ist nicht im Bild.

Es bedarf natürlich auch eines Gehäuses und eines gewissen Zusammenhalts zwischen den Bauteilen darin. Dazu gibt es zwei Platinen.


Die eine Gehäusehälfte mit Platine.

Nach etwas Bastelei und viel mehr Löten, nimmt die Sache Gestalt an.


Links der Trafo und einige Brückengleichrichter auf der später unteren Platine.
Auf der oberen Platine sind, von oben nach unten, Potis, für die spätere Einstellung der Spannung, ein Spannungsregler für die 5V Strecke, der zugehörige Poti zum Einstellen und der Kondensator zum Glätten (liegend).
Die beiden silbernen Zylinder sind die Kondensatoren für die stellbaren Ausgänge.
Es folgen Steckklemmen und Sicherungen. Und ganz zum Schluss, mit großem Kühlkörper die Spannungsregler für die stellbaren Ausgänge.

Die Steckklemmen sind recht praktisch, um zwei Gehäuseteile miteinander zu verbinden, ohne sich die Finger zu brechen, oder ewig lange Kabel zu verwenden.
In der Rückwand ist ein Kaltgeräteanschluss eingebaut für die Stromversorgung.

Der Trafo liefert von Haus aus schon einige abnehmbare Spannungen. Diese konnte man problemlos verwenden um so die 5V und die regelbaren 0,25 bis 25V zu bekommen. Reicht für die meisten Anwendungen erstmal völlig aus.


Der nächste Schritt bestand dann im Erstellen des Bedienpanels.
Hier sind schon die Buchsen mit angeschlossen.
Das Gehäuse ist geschlossen, man sieht die Rückseite und wie alles im Gehäuse gefaltet ist.


Der Plan ist noch nicht auf dem letzten Stand. Es fehlt noch der 5V Ausgang und die regelbare Spannung stimmt noch nicht.
Gebohrt sieht die Blende dann etwas löchriger aus.


 Im Zusammenbau wird deutlich, wie die endgültige Form entsteht.






Fast fertig.
Die 5V Ausgänge waren noch nicht geliefert und wurden später hinzugefügt.
Die Idee dazu kam auch erst recht spät im Projekt.


Gibt's auch mit Strom.
Irgendwie bin ich beim Bohren teilweise etwas verrutscht. Aber es soll ja keinen Schönheitspreis gewinnen, sondern funktionieren. Das dünne Blech lässt sich auch nicht gut bohren.
Die Buchsen unter einem Regler sind jeweils parallel geschaltet, so dass man ein Messgerät zur Anzeige der Spannung anschließen kann und gleichzeitig das Testobjekt.
Auf eine Anzeige im Gerät wurde aus Platz- und Kostengründen verzichtet.
Man bräuchte ja für jede Regelstrecke eine Anzeige. Mit entsprechendem Platz und Anschluss etc.

Die Regler sind erstaunlich fein einstellbar. Gleichzeitig sind Spannungen bis 27V möglich. Die 25V sind angenommen.
Interessanterweise interessiert den Trafo überhaupt nicht, was dranhängt.
Selbst ein Kurzschluss lässt ihn nur gelangweilt brummen. Mehr nicht.
Das Ding ist also robust. Und schwer.

Im Einsatz ist es immernoch, wenn auch nicht sehr häufig. So oft ist Elektronik dann auch nicht an der Reihe.

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